Filmabend – Heimat lebenslänglich    



Am Freitag, 1. Juni, um 19.30 Uhr trafen sich über 70 Jugendliche des Schulhaus Ost im Mehrzweckraum, um den Film „Heimat lebenslänglich“ des Filmemachers Jens-Peter Rövekamp zu sehen. Der Film aus dem Jahre 2005 wurde vom Regisseur höchst persönlich eingeführt und vorgestellt.



Im Film ging es um den 86 Jahre alten Emil Frey aus Stäfa.
Emil Frey hatte ein schweres Leben, denn durch einen Streit mit seinen Brüdern verlor  er sein Haus, in dem er schon sein Leben lang gewohnt hatte.
Seine Brüder verkauften das ganze Land und Emil (damals noch Bauer) hätte ausziehen sollen. Er wiederum verweigerte den Austritt  aus dem Haus.
Es entstand ein grosser Papier- und Rechtskrieg. Emil gab nicht auf. Er schrieb und schrieb, nächtelang. Das Haus war seine Heimat. Seinen Eltern hatte er geholfen, den Gutsbetrieb zu erhalten, obwohl er den Wunsch gehabt hätte, Arzt zu werden, denn er war ein cleverer Mann.
Mit dem Geld, das er von seinen Brüdern für seinen Anteil des Hauses bekommen hatte,
bezahlte er den Anwalt, der ihn vor Gericht vertrat.
Auf dem verkauften Land wurden mittlerweile sterile Einfamilien-Wohnhäuser gebaut.
Das damalige Bauernhaus samt Ackerland, ist jetzt von Neubauten umrahmt.
Emil liess sich aber nicht von dem Abhalten und blieb im Haus. Obwohl er kein WC im Haus hatte, keinen Strom, kein fliessend Wasser (wenn Emil sich waschen, trinken, kochen oder auf die Toilette gehen wollte, musste er dafür abgekochtes Regenwasser nehmen, das er in Kübeln vor seinem Haus sammelte) und ein Sturm sein halbes Dach abdeckte, so dass es durch die Balken regnete. Emil war und blieb zufrieden in seinem Heim. Auch in dieser Lange stand das Gesetz auf Emils Seite.
Sein Dach wurde provisorisch mit einer blauen Plane abgedeckt und ein Elektriker
baute Emil einen Stromkasten vor der Haustüre ein. Im Winter, wenn die Temperaturen stark sanken und alle Menschen in ein warmes  Zuhause gehen konnten, musste Emil Holz hacken, um sich warm zu halten.
Mittlerweile ist Emil 88 Jahre alt und wohnt seit 1,5 Jahren in einem Seniorenheim. Ab und zu besucht er immer noch sein baufälliges Haus.


Im Anschluss an den Film konnten wir Herrn Rövekamp Fragen stellen, die er uns gerne beantwortete.


Dieser Film über Emil Frey und sein Schicksal war sehr eindrücklich und interessant.
Und auch sehr empfehlenswert.


Kristin Toplanaj  und Katy Villaverde , 3. Sek